Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) wurde im Rahmen eines umfassenden Bearbeitungs- und Beteiligungsprozesses erstellt und im Jahr 2015 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Er legt die strategischen Grundsätze und Leitlinien der zukünftigen Verkehrsentwicklung für die nächsten 15 bis 20 Jahre fest. Er ist verkehrsmittelübergreifend und integriert angelegt, d.h. für alle Verkehrsmittel (Fuß, Rad, Bus, Straßenbahn und Eisenbahn, Pkw-Verkehr und Wirtschaftsverkehr) wurde eine integrierte Mobilitätsstrategie für die zukünftige Verkehrsplanung in Kassel entwickelt. Dies erfolgte in einem dialogorientierten Prozess zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern, den politischen Vertretern sowie mit den Vertretern der Verbände, Vereine und Institutionen. Darauf aufbauend wurden jeweils die entsprechenden Handlungskonzepte und Maßnahmen entwickelt.
Zeitgleich zum kommunalen VEP erfolgte außerdem die Erstellung des regionalen VEP für den Zweckverband Raum Kassel (ZRK), mit dem der Rahmen für die zukünftige Verkehrsentwicklung und Infrastrukturplanung in der Region abgesteckt wurde. Während der VEP für die Stadt Kassel die innerstädtischen Verkehrssysteme und -verflechtungen im Blick hat, stellt der regionale VEP die regionalen Verkehre und Erreichbarkeiten (Verflechtungen zwischen Kassel und seinem Umland, Beziehungen zwischen den Umlandkommunen) in den Fokus der Betrachtung.
Zwischen beiden Planwerken fand eine enge inhaltliche Abstimmung statt. Auf dieser Internetseite erfahren Sie alles über den städtischen VEP und finden neben den Informationen über das Endprodukt (den Abschlussbericht und die Maßnahmenliste) auch Wissenswertes über den Erarbeitungsprozess und die stattgefundenen Beteiligungsverfahren.
So entstand der VEP
Die Erstellung des VEP begann mit der grundlegenden Analyse des heutigen Zustands im gesamtstädtischen und regionalen Kontext. Schwerpunkte lagen dabei auf den Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung, den Wechselwirkungen mit Umwelt, Raum- und Siedlungsentwicklung sowie einer stadtverträglichen Abwicklung des Verkehrs.
Aufbauend auf Zukunftsszenarien und Prognosen für das Jahr 2030 wurden daraufhin Ziele aufgestellt, auf deren Grundlage Handlungskonzepte zur Optimierung der Verkehrsverhältnisse in Kassel vorgeschlagen wurden. Dies waren sowohl einzelne Infrastrukturmaßnahmen, als auch Maßnahmen zur Verkehrslenkung, Information und Beratung.
Der gesamte Prozess wurde durch einen umfangreichen Planungsdialog und eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung begleitet und die Arbeitsstände regelmäßig reflektiert und diskutiert.
Der Verkehrsentwicklungsplan Stadt Kassel wurde in der Stadtverordnetenversammlung am 20. Juli 2015 beschlossen.
Prognosen und Analysen mit dem Verkehrsmodell
Ein Verkehrsmodell ist ein computergestütztes Rechenverfahren, das das Verkehrsgeschehen eines Raumes simuliert und eine vereinfachte Abbildung der Realität darstellt. Neben der abschätzenden Betrachtung des durchschnittlichen Verkehrsverhalten und der generellen Verkehrsentwicklung sowie die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge ist ein Verkehrsmodell ein wichtiges Werkzeug für vergleichende Betrachtungen bei Bau-und Verkehrsvorhaben.
Die unterschiedlichsten Daten der Bestandsaufnahme und Analysen, wie z.B. Schienen-, Straßen-und Wegenetze, Bevölkerungszahl und -struktur, Arbeitsplatzangebot und -verteilung sowie Ergebnisse aus aktuellen Verkehrserhebungen bilden die Grundlage für die Verkehrsmodellierung.
Der Modellierungs-bzw. Betrachtungsraum wird in Teilräume, sog. Verkehrszellen, unterteilt und deren Verkehrsbeziehungen untereinander abgebildet. Der Modellierungsraum des Verkehrsmodells Region Kassel umfasst neben der Stadt Kassel und den ZRK-Kommunen auch die Gemeinden des weiteren Umlands.
Das Verkehrsmodell ermöglicht neben dem aktuellen Verkehrsverhalten (Wegeanzahl und -zwecke, Verkehrsmittelwahl, Streckenbelastungen usw.) auch die Prognose- und Szenarienberechnung und zeigt auf in welche Richtungen sich der Verkehr in der Region Kassel bis zum Jahr 2030 entwickeln kann. Neben der heutigen Verkehrsbelastung spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:
- Siedlungs- und Raumentwicklung,
- Demografischer Wandel,
- Verkehrsverhalten,
- Externe Rahmenbedingungen (wie z. B. steigende Energiekosten) und
- Entwicklung der Verkehrsangebote unter Berücksichtigung von bestimmten Maßnahmen
Neben dem Prognosenullfall 2030, mit einer Stagnation bzw. einem leichten Rückgang im regionalen Personenverkehr, wurden folgende Szenarien betrachtet :
Prognosefall 1: Verbesserung ÖV-Angebot
Prognosefall 2: Verbesserung ÖV-Angebot + Radpremiumrouten
Prognosefall 3: Verbesserung ÖV-Angebot + Radpremiumrouten + E-Bikes
Prognosefall 4: Verbesserung ÖV-Angebot + Radpremiumrouten + "Allgemeine infrastrukturelle und weiche Maßnahmen "
Auf Grundlage der verschiedenen Entwicklungsszenarien wurde ein Zielszenario erarbeitet, welches als Bewertungsmaßstab der Maßnahmenentwicklung diente.
Ziele und Handlungsfelder
Aufbauend auf den Ergebnissen der Bestandsaufnahme und den Analysen, den Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger und dem gutacherlichen Expertenwissen wurden Leitziele und Handlungsfelder für alle Verkehrsmittel in Kassel erarbeitet.
- Verbesserung der regionalen Erreichbarkeit
- Erhöhung der Verkehrs- sowie der sozialen Sicherheit in der Verkehrsmittelnutzung
- Gleichberechtigte Teilhabe aller Verkehrsteilnehmer
- Abwicklung eines funktionsgerechten und stadtverträglichen Wirtschafts- und Tourismusverkehrs
- Minimierung der Auswirkungen des Verkehrs auf Mensch und Umwelt
- Erhöhung der Stadt- und Lebensqualität
- Attraktivierung des Umweltverbunds
- Effizienzsteigerung der Verkehrssysteme
- Erhalt und Sicherung der Qualität der bestehenden Infrastruktur
Darüber hinaus werden auch Querschnittsthemen wie Verkehrssicherheit, Mobilitäts- und Verkehrssystemmanagement und Elektromobilität berücksichtigt. Auch die Inhalte der relevanten Fachplanungen, wie z.B. Nahverkehrsplan, Lärmaktionsplan, Luftreinhalteplanung fließen in die Handlungskonzepte mit ein. Insgesamt soll unter Berücksichtigung der vielfältigen Wechselwirkungen der einzelnen Maßnahmen ein integriertes Zielkonzept entwickelt werden, dessen Umsetzung schrittweise erfolgen soll.
Die Stadt Kassel setzt sich folgende Zielwerte für die durchschnittliche Verkehrsmittelwahl der Kasseler Bevölkerung, der sogenannte Modal Split, bis zum Jahr 2030.
Handlungsfelder und Maßnahmen
Interaktive Stadtkarte mit VEP Maßnahmen
Die interaktive Stadtkarte zeigt die Maßnahmen die letztlich in den VEP aufgenommen wurden, mit ihrer annähernden Lage im Stadtgebiet. Bei Symbolauswahl öffnet sich ein Informationsfenster mit Erläuterung der jeweiligen Maßnahme. In der Anlage können die einzelnen Maßnahmen-Steckbriefe als PDF aufgerufen werden.
Nicht alle Maßnahmen können auf einer Karte verräumlicht werden. Dazu zählen z. B. noch nicht verortete Handlungsprogramme, organisatorische Maßnahmen oder Informationsangebote und Veranstaltungen. Diese werden – als Auszug aus der Gesamtmaßnahmenliste – im Folgenden aufgeführt.
Auszug aus der Gesamtmaßnahmenliste nicht verräumlichter Maßnahmen
A: Fußverkehr und öffentlicher Raum
A1 Querungshilfen an Hauptverkehrsstraßen: Programm zum Bau von zusätzlichen Querungshilfen entlang von Hauptverkehrsstraßen
A2 Trennung von Fuß- und Radverkehr: Programm zum sukzessiven Um- bzw. Abbau der gemeinsamen Geh- und Radwege sowie Gehwege "Radfahrer frei"
A3 Barrierefreie Wegenetze: Programm für das sukzessive Freihalten von Gehwegen und Überwegen (Abbau von Falschparken, Freihalten von Rettungswegen, mehr Barrierefreiheit, höhere Nahmobilitätsqualität)
A4 Nahmobilitätsfreundliche Knotenpunkte und Lichtsignalanlagen: Programm zur stärkeren Berücksichtigung der Belange des Fußverkehrs an Kreuzungen (u.a. möglichst Gewährleistung einer "Querung in einem Zug" bei Mehrfachfurten, längere Freigabezeiten durch die Berücksichtigung geringerer Räumgeschwindigkeiten, automatische Grünzeiten statt Bedarfsampeln, ggf. Installation von Rest-Rot-Anzeigen, ggf. getrennte Grünzeiten zwischen Fußgängern und rechtsabbiegenden Kfz)
A5 Fußgängerfreundliche Straßenräume/attraktive öffentliche Räume: Bei Umgestaltungen und Neuplanungen Anwendung des Ansatzes "städtebauliche Bemessung" (gemäß RASt)
A6 Fußgängerfreundliche Straßenräume/attraktive öffentliche Räume: Nahmobilitätskonzepte auf Stadtteilebene (Pilotprojekte in mehreren Stadtteilen konzipieren und umsetzen)
A7 Einrichtung von Sitz- und Spielrouten: in publikumsintensiven Bereichen und auf wichtigen Wegeverbindungen
B: Radverkehr
B1 Erweiterung eines Haupt- und Nebenroutennetzes: D efinition eines durchgängigen Netzes an Haupt- und Nebenrouten (siehe eigenständige Karte im Kartenband)
B2 Einrichtung von Radkomfortrouten: Erstellung einer Machbarkeitsstudie
B3 Ausbau des Radwegenetzes - Radinfrastruktur entlang von Hauptstraßen: Programm zum Ausbau der Radinfrastruktur auf Hauptrouten, Nebenrouten und sonstigen Routen
B4 Ausbau des Radwegenetzes – Öffnung von Einbahnstraßen: Programm zur Öffnung von Sackgassen sowie von weiteren Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung
B5 Einrichtung von weiteren Fahrradstraßen: Programm zur Einrichtung weiterer Fahrradstraßen
B6 Fahrradfreundlicher Ausbau von Knoten: Programm zum fahrradfreundlichen Ausbau von Knoten
B7 Systematischer Ausbau der Abstellanlagen an wichtigen Zielorten und in Quartieren sowie Einrichtung von Fahrradstationen
B8 Erhalt und Ausbau des Fahrradvermietsystems Konrad
B9 Erhöhung des Radverkehrsbudgets
C: Öffentlicher Personennahverkehr
C1 Differenzierung des ÖPNV-Angebots: gleichbleibende Linienwege unabhängig von Wochentag und Uhrzeit; schnelle direkte Verbindungen ins Stadtzentrum (Tram, Hauptbuslinie); Querverbindungen zwischen Stadtteilen (Tangentiallinie), lokales Angebot mit Schwerpunkt auf ein dichtes Haltestellennetz (Quartiersbus), Ergänzungsangebote während schwacher Nachfrage (nachfragegesteuerte Angebote), Integration regionaler Schienen- und Busangebote (RegioTram, Regionalbus Schnellbus): z.B. Schauenburg-Express; Taktverkehr nach dem Muster alle 7,5, 15, 30 oder 60 Minuten eine Fahrt
C3 Linienbezogene Kapazitätserweiterungen: Bei Bedarf Anpassung der Fahrzeuggrößen bei Tram und Bus sowie der Fahrtenanzahl pro Stunde (Takt)
C4 Umsteigepunkte ausbauen und etablieren: gleichbleibende Verknüpfungen unabhängig von Wochentag und Uhrzeit
C5 Angebotsanpassungen: Festlegung eines Basisliniennetzes auf Grundlage der aktuellen Nachfrage; Samstags auf Hauptachsen bis 18 Uhr (Tram, Buslinie 18 und 19); Leistungssteigerung im Busnetz um 4 % und weitere Leistungssteigerung bei einzelnen Linien bei Bedarf
C6 Verständlichkeit des Netzes verbessern: einheitliche Linienwege im Tramverkehr während Schwachverkehrszeit; einheitliche Linienwege im Busverkehr (nahezu alle Linien betroffen); gleichbleibende Anschlüsse (Linien und Umstiege) zu allen Verkehrszeiten; gleichbleibende Anschlüsse (Linien und Umstiege) zu allen Verkehrszeiten; einheitliche Anmeldung und einheitlicher Tarif für Anruf-Sammel-Taxis; Überarbeitung der Aushangfahrpläne (z.B. Ergänzung der Fahrzeiten im Haltestellenband); Überarbeitung des topographischen Liniennetzplans (getrennte Darstellung aller Linien: Zug, RegioTram, Tram, Bus) sowie Erstellung eines schematischen Liniennetzplanes (getrennte Darstellung aller Linien: Zug, RegioTram, Tram, Bus) zur Orientierung im ÖPNV-System; kontinuierliche Integration neuer Medien in die Fahrgastinformation
C8 Qualitätssicherung - Ausstattung der Haltestellen nach Fahrgastaufkommen/barrierearme Infrastruktur: Programm Barrierearmes Bus- und Tramnetz; Programm Aufwertung der Haltestelleninfrastruktur; Personalschulung (Kundenkontakt; Anfahren und Halten an barrierefreien Haltestellen usw.)
C8 Qualitätssicherung - Bus- und Bahnangebote, Infrastruktur: Anbindung der Region an die Kasseler Innenstadt durch RegioTram sowie Tram 4 und 5; Städtisches Tram- und Busangebote; Instandhaltung und Modernisierung von Infrastruktur und Fahrzeugen
C9 Abbau von Nutzungshemmnissen: Chipkarte als neues Bezahlsystem, welches aktuelles System ablöst; Fahrkarten für nutzerspezifische Bedürfnisse; Steigerung des Anteils von Jobtickets an den Abofahrkarten; Sauberkeit, Videoüberwachung; Vereinheitlichung des Angebots auch im ÖV-Nachtverkehr
D: Kfz-Verkehr
D1 Definition eines Vorbehaltsnetzes: Formulierung eines leistungsfähigen Hauptachsennetzes für den Kfz-Verkehr; Einordnung der Straßen in folgende Funktionskategorien (Herleitung gemäß RIN/RAST06): Hauptverkehrsstraßen mit regionaler Funktion, Hauptverkehrsstraßen mit nahräumlicher Funktion, Hauptsammelstraßen
D3 Anpassung der Verkehrsregelungen zur Verhinderung von Schleichverkehren: Untersuchung der Verkehrsströme sowie eventueller Schleichverkehre im Nebennetz. Gegebenenfalls Eingreifen durch Gegenmaßnahmen (z.B. Durchfahrtverbote, Einbahnregelungen, Temporeduzierungen und bauliche Veränderungen zur Verkehrsberuhigung).
D3 Anpassung der Verkehrsregelungen zur Verhinderung von Schleichverkehren: mögliche Schleichverkehre im Nebennetz durch Ausweisung von Tempo 30 auf anderen Abschnitten
D5 Ausbau des Verkehrs- und Mobilitätsmanagementsystems (VMMS): Ausbau eines integrierten und vernetzten Verkehrs- und Mobilitätsmanagementsystems; Koordinierte Anpassung der Verkehrsregelung und Effizienzsteigerung der vorhandenen Systeme zur Verbesserung des Verkehrsflusses; Dynamische Netzsteuerung zur Vermeidung von Rückstau; Umfassende Betrachtung im Netzzusammenhang; Kombination mit multimodalen Angeboten (z.B. P+R)
D6 Stadtverträgliche und integrierte Straßenraumgestaltung: Programm zur integrierten Umgestaltung von Straßenräumen
D6 Stadtverträgliche und integrierte Straßenraumgestaltung: Vorderer Westen: historische Gestaltung als Bewertungskriterium für Umbauten (z.B. Kleinpflaster)
D7 Parkraumplanung: Vorderer Westen: Ausweitung der Parkplatzkapazitäten durch Quartiersgaragen und Öffnung von privaten Stellflächen, Anpassung Stellplatzsatzung; Möglichkeiten zur Ausweisung weiterer Stellplätze für Elektrofahrzeuge
D9 Parkregelungen in den Stadtteilzentren: Möglichst weitgehende Vereinheitlichung der Parkregelungen und Verbesserung der Übersichtlichkeit des ruhenden Verkehrs in den Stadtteilzentren
D10 Lärmschutz: Entlang von lärmbelasteten innerstädtischen Hauptstraßen: Einbau von Schallschutzfenstern, Einsatz von lärmarmen Fahrbahnbelägen bei Sanierungen; Entlang von Autobahnen, Bundes-/Landesstraßen und Bahnstrecken: Einsatz für lärmmindernde Maßnahmen (Gespräche Bund/Hessen Mobil/Deutsche Bahn); Bedarfsorientierter Ausbau der Ladeinfrastruktur; Förderung des E-Wirtschaftsverkehrs; Erweiterung von Konrad um Pedelecs
E: Berufs- und Ausbildungsverkehr
E1 Betriebliches und städtisches Mobilitätsmanagement: Mobilitätsmanagement bei größeren Arbeitgebern/Firmen (Nutzung von E-Bikes, E-Fahrzeugen, Flottenmanagement, CarSharing, Jobtickets und Erhöhung der Parkgebühren für Stellplätze, Fahrgemeinschaftsförderung, bike & business); Modellversuch Park + Bike (Vergünstigung für Pendler mit Parkticket); Konradstationen an P+R-Anlagen mit ermäßigter Nutzung für Pendler (Konradgutschrift für Mitarbeiter); Mobilitätsverträge und -handbücher für Bebauungspläne
E2 Mobilitätsmanagement im Ausbildungsverkehr: Abstimmung von Schulzeiten mit ÖPNV-Angebot (betrifft Schulen, Universität und Berufsschulen); Informationen und Aufklärungsarbeit zur Reduzierung von Elternbringverkehr; Schulwegsicherheit, schulische Verkehrs- und Mobilitätserziehung (Organisation Walking Bus/Cycle Train, Aktion "Radfahren auf dem Schulweg", usw.); Einrichtung von Elternhaltestellen in sensiblen Bereichen (in Abstimmung mit den Schulen); Projektwochen zur Mobilität an Schulen
F: Einkaufs- und Versorgungsverkehr
F1 Fußgänger- und radfahrerfreundliche Nahversorgung: Berücksichtigung bei Stadtentwicklungs- und Planungsprozessen/Festlegung von Vorgaben und Standards für Projektentwickler und Investoren
H: Wirtschaftsverkehr
G2 Förderung des Pkw-freien Tourismus: Erarbeitung eines ÖPNV-Konzepts; Angebot von Kombifahrkarten (Anreise, Mittagessen, Eintrittspreise); Parkraumbewirtschaftung an touristischen Attraktionen (z.B. Bergpark); Fahrradstadtrundfahrten; Tourismusverkehr an der Fulda (z.B. Fuß- und Radwegeverbindungen, Querungen)
G3 Potenziale für Fernbusbahnhof: Gutachten zur Standortbestimmung (Alternativen, Standorte, Kapazitäten usw.)
G4 Vereinheitlichung des Angebots im ÖV-Nachtverkehr: Anwendung eines einfach merkbaren Taktschemas im Nachtverkehr (z.B. 60-Minutentakt)
G5 Temporäre Verkehre: Konzepte für das Management von Veranstaltungs- und Baustellenverkehren (z.B. temporären Ereignisse an Orten wie z.B. Messehallen oder Auestadion)
H: Wirtschaftsverkehr
H1 Definition eines Lkw-Führungsnetzes: Benennung eines Routennetzes für Schwerverkehr (günstigster Weg in Bezug auf Erreichbarkeit und Anliegerakzeptanz); Entsprechende Anpassung der Wegweisung von/zu Gewerbegebieten und Autobahnen; Prüfung von Lkw-Nachtfahrverboten auf Strecken mit sensibler (Wohn-)Nutzung, die nicht zum Lkw-Führungsnetz gehören (Abstimmungsprozess mit Anwohnern und Wirtschaft)
·H2 E-City-Logistik: Entwicklung eines Konzeptes in der Innenstadt zur Förderung von Elektro-Transportfahrzeugen als alternative Verkehrsmittel (v.a. in Zusammenarbeit mit Einzelhandel sowie mit Kurier-, Express- und Paketdienstleistern)
H3 Verlagerungspotenzial im Güterverkehr von der Straße auf die Schiene ausschöpfen: Allgemeine Auseinandersetzung mit dem Thema (infrastrukturelle Anforderungen, Kooperationsmodelle etc.)
H4 Mobilitätsmanagement für Wirtschaftsverkehre (z.B. Handwerker, Pflegedienste, Dienstleister): Initiierung und Ausbau von Mobilitätsmanagementprogrammen bei Wirtschaftsbetrieben
I: Sichere Mobilität
I1 Verkehrssicherheit als gesamtgesellschaftliche, übergreifende Aufgabe ausbauen: Allgemeine Auseinandersetzung mit dem Thema (u.a. Einstellung/Schulung eines Sicherheitsauditors in der Verwaltung, Zusammenarbeit aller Akteure)
I3 Zielgruppenarbeit, Information zur Verbesserung des Verkehrsklimas und der Verkehrssicherheit: Informationsoffensive für mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr; Informationen für bestimmte Zielgruppen, wie z.B. ältere Menschen, Jugendliche, Kinder, mobilitätseingeschränkte Personen
(Themenbeispiele: mit dem Rollator in die Tram, besondere Gefahrenpunkte als Fußgänger, Radfahrer und Pkw-Fahrer etc.)
I4 Verkehrsüberwachung und Information: Fortführung und Verstärkung des Einsatzes von Dialog-Displays zur Geschwindigkeitsinformation ("Langsam"/"Danke"); konsequente Überwachung der Verkehrsregelungen (z.B. Geschwindigkeitskontrollen, Lkw-Fahrverbote); Ausbau der Informationsangebote: Veranstaltungen, Pressearbeit, Flyer etc. (z.B. "Warum ist Tempo 30 auf einigen Straßen so wichtig?")
I5 Stärkere Integration der Verkehrssicherheit in die Verkehrsplanung: Implementierung eines Sicherheitsauditors in der Verwaltung (Fortbildung eines oder mehrerer Mitarbeiter/innen); Erstellung von Sicherheitsaudits bei größeren/kritischen Maßnahmen; Regelmäßige Einspeisung der Unfalldaten der Polizei in das Stadt-GIS als Planungsgrundlage; Regelmäßige und systematische Auswertung der Unfalldaten der Polizei (z.B. jährlicher Verkehrssicherheitsbericht, Unfallkommission)
K: Multi- und Intermodalität
K1 Ausbau von Schnittstellen: Park+Bike-System im Zusammenhang mit Konrad aufbauen
K2 Umweltverbund als einheitliches Mobilitätsangebot etablieren: Kombination von ÖPNV, Konrad und CarSharing in einem stadtweiten Angebot (ggf. in Kombination mit bargeldlosen Bezahlsystemen)
K3 Ausbau und Förderung von CarSharing: Eignungsprüfung weiterer Standorte in dichter besiedelten Bereichen und priviligierter Stellplätze im gesamten Stadtgebiet (v.a. nachfragestarke Ziele wie Bahnhof oder Innenstadt); Verknüpfung mit ÖPNV-Angebot: z.B. Aufnahme in das Bezahlsystem (Elektronische Fahrkarte); Festschreibung von CarSharing im Rahmen städtebaulicher Verträge bzw. in Festsetzungen in Bebauungsplänen; Integration von CarSharing in Umweltverbundangebot
L: Siedlungs- und Verkehrsentwicklung
L1 Integrierte Siedlungs- und Verkehrsentwicklung (planerisch): Vermeidung von autoaffinen Lagen; ÖPNV- und nahmobilitätsorientierte Siedlungsentwicklung; Sicherung einer wohnungsnahen Versorgung; Nutzungsmischung und Innenentwicklung
L2 Instandsetzungsmanagement der Infrastruktur: Erstellung jährlicher Bauprogramme; verstärktes Erhaltungsmanagement (Straßen sowie Rad- und Fußwege); Investitionen in neue Infrastrukturen auf Basis der langfristigen Unterhaltungskosten reflektieren; Verstärktes Baustellen- und Veranstaltungsmanagement
L3 Anpassung der Stellplatzsatzung: Wirksamkeit der kommunalen Stellplatzsatzung prüfen; Informationsangebot bei Bauanträgen und Mobilitätsverträgen (Einführung eines Bonussystems bei Realisierung von CarSharing, Maßnahmen zur Förderung des ÖV und/oder zur Reduzierung des Kfz-Verkehrs etc.); Fahrradabstellanlagen: detailliertere und höhere Vorgaben hinsichtlich der Anzahl an Stellplätzen, Festlegung von Standards zur Gestaltung und Qualität der Anlagen
M: Mensch und Mobilitätskultur
M1 Erweiterung des Mobilitätsmanagements: Schrittweise Professionalisierung der bisherigen Ansätze und Etablierung als laufendes Geschäft der Verwaltung (Einstellung eines Mobilitätsmanagers); Erstellung von Aktionsplänen und Information von Zielgruppen (Verwaltung, Krankenhäuser, Betriebe, Pendler, Schulen, Uni, Wohnungsunternehmen, Pflegedienste, etc.); Einleitung von Modellprojekten: z.B. Mobilität und Wohnen, Mobilität und Jugendliche; Standortbezogenes Mobilitätsmanagement (z.B. für neue/bestehende Gewerbegebiete oder Infrastrukturmaßnahmen; Standortbezogenes Mobilitätsmanagement zur Anlieferung von Betrieben; Verknüpfung mit der Bauleitplanung/Beratung von Bauherren; Mobilitätsmanagement als Teil der Lärmaktions- und Luftreinhalteplanung; Mobilitätsmanagement für Neubürger ("Neubürgerpaket Mobilität")
M2 Informationen für mehr Nahmobilität: Aktive Mobilitätsberatung (Flyer, Aktionen); Image- und Informationsoffensive für mehr Nahmobilität, Entwicklung eines griffigen Slogans und Marke; Initiierung von Wettbewerben und Auszeichnungen (z.B. mobil.profit, Stadtradeln, Mit dem Rad zur Arbeit etc.)
M3 Aktionstage und Veranstaltungen: Regelmäßiges Kundenforum zur Diskussion von Fahrplänen, Maßnahmen usw.; Kostenlose/-reduzierte ÖPNV-Nutzung an Aktionstagen; Aktionen zur Europäischen Woche der Mobilität; Projektwochen zur Mobilität an Schulen; Einrichtung von temporären Spielstraßen (regelmäßige Sperrung von Straßen während mehrerer Stunden nachmittags oder am Wochenende; in Zusammenarbeit mit Bewohnern)
M4 Service und Marketing für den Radverkehr: Pedelec-/Konrad-Testwochen mit Firmen (Bereitstellung über einen Testzeitraum, Erfahrungsaustausch); Aktionen/Aufklärungsarbeit (z.B. Radfahren und Gesundheit, Einkaufen mit dem Rad, Mit dem Rad zur Arbeit, Radfahren ohne Licht, Radfahren auf der Fahrbahn, "Wie verhalte ich mich richtig?"); Organisation von Pannen- und Fahrradkursen für Interessierte, Senioren, Ungeübte, Fahranfänger, Migranten usw. Imagebildung und Marketing (z.B. jährlicher Fahrradtag, Organisation von Neubürger-/Politiker-/Alltagstouren, erweitertes Informationsangebot mittels Flyern und Internet, Entwicklung eines Logos/einer Marke und/oder eines Maskottchens (z.B. "Kassel - Stadt der Pedelecs"); Optimierung und Erweiterung Meldeplattform (z.B. bei Scherben auf Radwegen, sonstigen Beschwerden etc.); Information von Firmen zur betrieblichen Radverkehrsförderung (Fortsetzung und Ausbau des Projekts "Bike + Business"); Fahrradbotschafter (wechselnde lokale Persönlichkeiten/Politiker als Radfahrer); Intensivierung von Radwegerhaltung und Reinigung (insbesondere Verbesserung des baulichen Zustands von Radwegen in Grünanlagen, Winterreinigung etc.)
Downloads (Dokumente/Karten/Verkehrsentwicklungsplan)
- VEP-Abschlussbericht - 2015PDF-Datei13,5 MB
- VEP-Maßnahmentabelle - 2015PDF-Datei343 kB
- VEP-Kartenband - 2015PDF-Datei31,8 MB
- VEP-Dokumentation Bürgerforen - 2014PDF-Datei2,0 MB
- VEP-Kinder- und Jugendbeteiligung - 2014PDF-Datei5,4 MB
- VEP-Maßnahmenvorschläge - 2014PDF-Datei7,7 MB
- VEP-Broschüre 2014 - ZielePDF-Datei1,4 MB
- VEP-Broschüre 2013 - AnalysePDF-Datei1,2 MB
- VEP-Zielpapier - 2013PDF-Datei800 kB
- VEP-Bestandsanalyse - 2012PDF-Datei16,0 MB
- VEP-Bestandsanalyse - Kartenband 1PDF-Datei9,4 MB
- VEP-Bestandsanalyse - Kartenband 2PDF-Datei5,8 MB
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