2024
1943: Kassel brennt. Für die Menschen in Kassel hätte es vor 80 Jahren nicht einschneidender und erschreckender sein können: Am Abend des 22. Oktober 1943 war Kassel Ziel eines Luftangriffs der britischen Royal Air Force – es war die verheerendste Bombardierung in der Reihe von 40 Luftangriffen auf die Stadt im Zweiten Weltkrieg. In nur einer Nacht verloren rund 10.000 Menschen ihr Leben; die Altstadt wurde fast vollständig zerstört und war kaum mehr wiederzuerkennen.
Schon mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 begann die systematische Kriegsvorbereitung. Mit dem deutschen Luftkrieg gegen Großbritannien geriet Kassel dann in immer größere Gefahr. Die Ausstellung zeigt, wie es zu dem Luftkrieg kam und inwiefern Kassel als wichtiger Rüstungsstandort Ziel alliierter Angriffe war. Die ständige Bedrohung aus der Luft gehörte bald zum Alltag für die Bevölkerung. Wie erlebten die Kasselerinnen und Kasseler den Krieg? Welche Erinnerungen, besonders an den 22. Oktober 1943, sind geblieben? Welche Auswirkungen hatten die Bombardierungen auf das Stadtbild und welche Relikte sind heute noch auffindbar?
Mit Fotografien, Originaltexten und teils noch nie gezeigten Objekten beleuchtet die Ausstellung die Luftangriffe auf Kassel und lässt auch immer wieder Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen, die ihre ganz persönlichen Erinnerungen an diese Nacht teilen.
Dank zahlreicher Kooperationen widmet sich „1943: Luftangriff auf Kassel“ verschiedenen Aspekten dieses Kapitels der Stadtgeschichte und verweist dabei auch in die Gegenwart. Denn mit dem Blick auf den Krieg in Europa stellt sich umso mehr die Frage nach der Bedeutung von Frieden. Mit vielfältigen, begleitenden Angeboten lädt die Ausstellung zur Reflexion und Diskussion über die Bedeutung der historischen Ereignisse auch für Gegenwart und Zukunft ein.
2023
Filme bringen uns zum Lachen, Weinen, Nachdenken und Mitfiebern. Sie zeigen uns neue Welten und laden zum gemeinschaftlichen Erleben ein. Das bewegte Bild spielt seit über 100 Jahren eine große Rolle in unserer Gesellschaft und hat sie dabei grundlegend verändert. Film, Kino und Fernsehen gehören zum Alltag der Menschen – so auch in Kassel. Bereits 1906 besaß Kassel ein eigenes Kino. Im Lauf der Jahrzehnte wuchs die Kinolandschaft stark, vor allem auf Betreiben des Unternehmers Georg Reiss. In den 1950er Jahren kamen Stars und Sternchen zu Filmvorführungen in die nordhessische Metropole und lösten wahre Blitz-lichtgewitter aus. Ob Blockbuster oder anspruchsvoller Experimentalfilm: Kinos und Festivals bieten heutzutage ein buntes Programm für jeden Geschmack. Immer wieder war die Stadt Drehort für Außenaufnahmen. Hier kurvte Heinz Erhardt im Auto durch den Vorderen Westen, Gert Fröbe flüchtete am Ständeplatz vor dem Meisterdetektiv Nick Knatterton, und das Tatort-Team suchte im Bergpark Wilhelmshöhe einen Mörder. Kassel ist auch Standort für das Fernseh- und Filmschaffen. Der Hessische Rundfunk berichtet seit Jahrzehnten aus Kassel und Umgebung, und Interessierte können im Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel eigene Beiträge auf den Bildschirm bringen. Als Kreativschmiede für den Filmnachwuchs hat sich die Kunsthochschule Kassel überregional einen Namen gemacht. Zahlreiche Werke ihrer Studierenden wurden ausgezeichnet, zwei davon sind sogar oscarprämiert.
Die Ausstellung beleuchtet Geschichte und Gegenwart der lokalen Film-, Kino- und Fernsehwelt mit rund 200 Objekten, darunter Leihgaben wie originale Requisiten und Plakate. Tauchen Sie ein in vertraute sowie unbekannte Filme aus Kassel, lernen Sie Filmemacher*innen vor und hinter der Kamera kennen und erleben Sie die Geburtsstunde der weltweit ersten Videothek. Zeitzeug*innen lassen Sie an ihrer Begeisterung und ihren Erinnerungen teilhaben. Werden Sie selbst aktiv: Basteln Sie Ihr eigenes Daumenkino oder schlüpfen Sie in Filmrollen. Und welche Rolle spielen Kino, Film und Fernsehen in Ihrem Leben? Treffen Sie Ihre Wahl!
Parallel zur Ausstellung bieten wir ein umfassendes und abwechslungsreiches Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen, Workshops, Spaziergängen sowie eine Filmreihe an.
Mit Tischbein zu Tisch – (Ein)Blick in das Leben des Kasseler Hofmalers
Mit Tischbein zu Tisch – (Ein)Blick in das Leben des Kasseler Hofmalers
Anlässlich seines 300. Geburtstages würdigt das Stadtmuseum Kassel vom 13.12.2022 bis 19.03.2023 den Kasseler Hofmaler Johann Heinrich Tischbein der Ältere (1722 – 1789): Kuratiert von Prof. Dr. Martina Sitt, Universität Kassel, ist innerhalb der Dauerausstellung des Museums eine kleine Präsentation zu sehen, die den (Hof-)Maler als Bürger der Residenzstadt Kassels in den Fokus rückt.
Wir sitzen am Tisch mit einem (Hof-)Maler, der sich für seine Zeit Erstaunliches leisten konnte – denn Johann Heinrich Tischbein der Ältere hatte den gesellschaftlichen Aufstieg aus seinem hessischen Heimatdorf Haina nach Kassel geschafft. Multitalentiert und mehrsprachig, weit gereist und doch bodenständig in Kassel verankert, hatte er sich eine beachtliche Karriere aufgebaut. Dies führte zu einer respektablen Werkstatt und einem ansehnlichen Haus auf der Bellevue, zu Lebensqualität und kleinen Extravaganzen. Anhand einiger anschaulicher Objekte können Besucherinnen und Besucher einen nahen Blick auf Tischbeins Lebensalltag und die Lebenswirklichkeit einer solchen Karriere in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts werfen. Ergänzt wird die Präsentation "Mit Tischbein zu Tisch – (Ein)Blick in das Leben des Kasseler Hofmalers" von einem Rahmenprogramm mit insgesamt vier Veranstaltungen.
2022
Wunderkammer modern - 50 Jahre Universität Kassel
In der Sonderausstellung „Wunderkammer modern - 50 Jahre Universität Kassel“ zeigt Organisatorin und Kuratorin Prof. Dr. Martina Sitt anhand von 50 Objekten aus 50 Jahren Hochschulgeschichte die innovative und ästhetische Dimension wissenschaftlicher Prozesse und ihre Wirkung auf Umwelt, Gesellschaft, Kulturleben und Wirtschaft. Im Vordergrund standen bei der Auswahl der Objekte einzelne Forschungsprojekte, ihre Originalität, Anschaulichkeit und Bedeutung für Stadt und Region, nicht primär die wissenschaftliche Exzellenz. Die Positionen reichen von der Frage, welche Rolle ein Kasseler Wurm für Netflix spielt, über patentierte Erfindungen, die in der Region und deutschlandweit Erfolg haben, bis zum Original-Oscar, den 1997 ein Kasseler Student gewann. Besucherinnen und Besucher erfahren so nicht nur etwas über Hochschul-Geschichte, sondern lernen auch ihre Stadt neu kennen. Die Ausstellung „Wunderkammer modern“ ist Teil des Jubiläumsprogramms, mit dem die nordhessische Hochschule ihren Geburtstag feiert.
2021
Es lebe der Sport!
Wie sieht das Sportleben in Kassel aus? Allein über 45.000 Menschen sind Mitglieder in den rund 175 Kasseler Sportvereinen. Im Stadtbild finden sich zahlreiche Orte für große und kleine Sporterlebnisse, vom Auestadion über die Hessenkampfbahn bis hin zu den Bolzplätzen und Skateanlagen – und nicht zu vergessen die Fulda, die reichliche Möglichkeiten mitten in der Stadt bietet. Doch welche Sportarten sind und waren für Kassel überhaupt prägend? Dank der Unterstützung verschiedenster Sportvereine und privater Leihgeberinnen und Leihgeber führen mehr als 230 Objekte das historische und das aktuelle Kasseler Sportgeschehen in der Sonderausstellung "Es lebe der Sport!" im Stadtmuseum Kassel schlaglichtartig vor Augen.
2020
Ab in die 80er!
30 Jahre Mauerfall - anlässlich dieses weltpolitischen Jahrestags wagt das Stadtmuseum Kassel eine Reise in die nicht so ferne Vergangenheit aus westdeutscher Sicht, in ein Jahrzehnt, das die Menschen bewegte: die 1980er Jahre. Der Kalte Krieg, Umweltkatastrophen und Arbeitslosigkeit beschäftigten die Menschen. Viele Westdeutsche gingen gemeinsam für Arbeit, Umwelt und Frieden auf die Straße, sie protestierten gegen Aufrüstung und Atomenergie. Ein Land, zwei Staaten: Die Teilung, die 40 Jahre lang deutsche Normalität gewesen war, wurde 1989 friedlich überwunden. Und was geschah in Kassel in diesem Jahrzehnt?
2019
1918. Zwischen Niederlage und Neubeginn
Wahlrecht für Frauen, Acht-Stunden-Arbeitstag, bezahlbarer Wohnraum für alle - einige wichtige Rechte und Freiheiten, die in unserer Lebenswelt heute selbstverständlich erscheinen, wurden bereits vor rund 100 Jahren gesetzlich festgeschrieben, als Deutschland zum ersten Mal eine Demokratie wurde. Aus der Katastrophe des Ersten Weltkriegs entstand eine neue Staatsform, in der das deutsche Volk die Geschicke des Landes aktiv mitgestalten konnte. "1918. Zwischen Niederlage und Neubeginn" ist das erste gemeinsame Ausstellungsprojekt des Hessischen Landesmuseums Kassel und des Stadtmuseums Kassel. Die Ausstellung beleuchtet neben der unmittelbaren Nachkriegszeit vor allem die zukunftsweisenden kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Weimarer Republik.
2018
Hingucker. Kasseler Persönlichkeiten und ihr Wirken
Philipp Scheidemann, Elisabeth Selbert oder die Brüder Grimm – sie alle haben Geschichte geschrieben und zählen zur Kasseler Prominenz. Aber sagen Ihnen die Namen Franz Schulze, Auguste Förster oder Hugo Schneider etwas? Würden Sie Heinrich Salzmann und Karl Henschel sofort erkennen? Und wussten Sie schon, dass es einmal einen Kasseler Karl May gab? Nehmen Sie Blickkontakt auf mit Kasselern, Kasselanern und Kasselänern, die durch ihr Wirken die Stadt Kassel geprägt haben: Frei nach dem Motto „Gestatten Sie, dürfen wir vorstellen…“ präsentiert das Stadtmuseum Kassel Porträts von Persönlichkeiten, die heute eher unbekannt sind oder deren Gesicht man nicht gleich vor Augen hat, obwohl ihr Name in aller Munde ist.
2017
Kasseler Herrenabend
Er ist nicht nur Künstler, sondern auch Sammler. Und macht mit seiner Wohnung, die zugleich Atelier und Museum ist, bundesweit Schlagzeilen. Denn die Wohnung von Wolfgang Luh ist wohl einmalig. Aus ganz Deutschland und vielen anderen Ländern kommen regelmäßig Interessierte, um sich das „Museum Luh“ anzuschauen. Vor 33 Jahren hat der Künstler den ersten Kasseler Herrenabend ins Leben gerufen. Seit dem 16. April 1984 treffen sich jeden Montag um 19.30 Uhr in Luhs Wohnung sieben Herren – alle sind auf Lebenszeit Mitglied der geselligen Runde. Weil das nicht alltäglich ist, hat Luh dem Herrenabend die Installation „Grüße an den Herrenabend“ gewidmet.
documenta 14
Athens 8.4. – 16.7.2017 / Kassel 10.6 – 17.9.2017
Einer der Ausstellungsorte in Kassel ist das Stadtmuseum. In den vier Etagen des Turms präsentieren die Künstler Hans Eijkelboom, Peter Friedl, Regina José Galindo und Andreas Angelidakis ihre Werke und Performances. Im 2. OG in der Dauerausstellung zeigt der Künstler Hiwa K eine Arbeit, in dem kleinen Kino läuft ein Video-Film von Anna Daucikova.
DEIN! Stadtmuseum
Vom Bierkrug aus dem 19. Jahrhundert über den Kindermantel aus dem Zweiten Weltkrieg, vom mit dem Oscar ausgezeichneten Trickfilm „Quest“ bis hin zu Torwarthandschuhen von 2011 - in der Sonderausstellung „DEIN! Stadtmuseum“ sind rund 560 Einzelstücke zu sehen, die zum Leben von Kasseler Bürgerinnen und Bürgern und von Menschen der Region gehören.
2016
Foto Eberth Cassel
ZEITBilder. Acht Jahrzehnte Foto Eberth Cassel. Die Sonderausstellung des Stadtmuseums in Kooperation mit dem Stadtarchiv zeigt Bilder der traditionsreichen Kasseler Fotografenfamilie Eberth. Neben den oft publizierten – und den Kennern bestens bekannten Bildikonen zeigt die Ausstellung auch bisher wenig veröffentlichtes Material. Sie bietet einen Einblick in die Vielfalt der Zeitgeschichte und des Alltaglebens im Kassel des 20. Jahrhunderts.